AG Tumordokumentation des Hessischen Onkologiekonzeptes - erste Sitzung im Jahr 2025
Im Rahmen des Hessischen Onkologiekonzeptes erfolgte am 13. März 2025 die erste Sitzung der Arbeitsgruppe Tumordokumentation („AG Tumordokumentation“) in diesem Jahr.
Schwerpunkt der ersten Sitzung im Jahr 2025:
Tumoren der Leber
Die Frühjahrssitzung der Arbeitsgruppe Tumordokumentation begann mit einem Vortrag zu den Neuigkeiten aus dem Krebsregister. Anschließend gingen die Referierenden auf die aktuelle Vital- und Tumorstatusrückmeldung ein, stellten die neue Paketrückmeldung vor und gaben einen Einblick in die Datenqualität der Krebsmeldungen. Es folgten drei Vorträge zu Lebertumoren, die einen Themenschwerpunkt der Veranstaltung darstellten.
Besonders wurde die steigende Meldetätigkeit von Behandlungseinrichtungen des ambulanten Sektors hervorgehoben. Wie aus der unten stehenden Grafik hervorgeht, nimmt der Meldungseingang seit dem Jahr 2020 stetig zu. Im Vergleich der Jahre 2023 und 2024 hat sich der Meldungseingang im ambulanten Bereich um mehr als 40 Prozent erhöht. Mit einer gezielten Akquise, der Umsetzung des Fördervorhabens "Anschluss des ambulanten Sektors" sowie der Einführung einer neuen Fortbildung für Medizinische Fachangestellte gelang es der Vertrauensstelle im vergangenen Jahr, deutliche Verbesserungen im Meldungseingang zu erzielen.
Gestapeltes Säulendiagramm „Meldungseingang nach Sektor und Meldejahr“. Auf der vertikalen Achse sind die Jahre 2020 bis 2025 aufgeführt. Für jedes Jahr ist eine Säule abgebildet, die sich jeweils aus den Stapeln „ambulant“ und „stationär“ zusammensetzt. Die Höhe einer Säule zeigt die Gesamtzahl der eingegangenen Meldungen, während die einzelnen Stapel die Meldungseingänge aus dem ambulanten und stationären Sektor wiedergeben. Aus dem Säulendiagramm sticht insbesondere das Jahr 2024 heraus, da im Vergleich zu den Vorjahren die meisten Meldungen aus dem ambulanten und stationären Sektor eingingen.
Datenwerte:
Im Jahr 2020 lag der Meldungseingang stationär bei 300.712 Meldungen, ambulant bei 45.087 Meldungen.
Im Jahr 2021 lag der Meldungseingang stationär bei 284.426 Meldungen, ambulant bei 50.595 Meldungen.
Im Jahr 2022 lag der Meldungseingang stationär bei 273.487 Meldungen, ambulant bei 79.264 Meldungen.
Im Jahr 2023 lag der Meldungseingang stationär bei 270.523 Meldungen, ambulant bei 79.842 Meldungen.
Im Jahr 2024 lag der Meldungseingang stationär bei 331.267 Meldungen, ambulant bei 113.682 Meldungen.
Im Jahr 2025 liegt der Meldungseingang stationär aktuell bei 29.865 Meldungen, ambulant bei 25.828 Meldungen.
Die Daten stammen von der Vertrauensstelle des Hessischen Krebsregisters (Stand: 5. März 2025).
Am 30. Oktober 2025 ist die Herbstsitzung geplant, die sich mit Tumoren des Pankreas und der Gallenwege beschäftigen wird. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sind herzlich dazu eingeladen, vor Ort in der Vertrauensstelle teilzunehmen, um sich untereinander und mit den Mitarbeitenden des Krebsregisters auszutauschen.
Erfahrungsaustausch am 9. April 2025
Die Vertrauensstelle richtete am 9. April 2025 einen Erfahrungsaustausch zur Vital- und Tumorstatusrückmeldung aus. Den Nachbericht finden Sie über unten stehenden Link:
Öffentlich zugängliche Vorträge der Frühjahrssitzung 2025
Vortrag "Neues aus dem Krebsregister"
März 2025, Dr. med. Gunther Rexroth (Vertrauensstelle)Vortrag "Datenqualität von Krebsregisterdaten zu Lebertumoren"
März 2025, Eyleen Mund und Carolin Kuhl (Vertrauensstelle)Vortrag "Dokumentation von Lebertumoren"
März 2025, Carolin Kuhl (Vertrauensstelle)Vortrag "Datenauswertung zu hepatozellulären Karzinomen"
März 2025, Carolin Schmid und Ana Burgos-Gülcehre (Landesauswertungsstelle)Einblicke in die Veranstaltung und Vorträge

Frühjahrssitzung 2025 der AG Tumordokumentation
Die Vertrauensstelle lud am 13. März 2025 zur ersten Sitzung der Arbeitsgruppe Tumordokumentation in diesem Jahr ein. Die Präsentationen konzentrierten sich hauptsächlich auf Tumoren der Leber. Die zweieinhalbstündige Sitzung, an der sowohl virtuell als auch vor Ort in der Vertrauensstelle teilgenommen werden konnte, wurde von der Landesärztekammer Hessen mit drei Fortbildungspunkten anerkannt. Fest steht: Die virtuelle Teilnahme wird von den Teilnehmenden bevorzugt.

Vortrag zu aktuellen Themen des Krebsregisters
Dr. med. Gunther Rexroth, Ärztlicher Leiter der Vertrauensstelle, erläuterte zu Beginn die aktuellen Themen und Projekte des Krebsregisters. Er informierte über das novellierte Hessische Onkologiekonzept und wies auf die weiter steigende Meldetätigkeit von ambulanten Behandlungseinrichtungen hin. Außerdem kündigte er an, dass die diesjährige Landesqualitätskonferenz zum Thema kolorektale Karzinome am 3. Dezember 2025 abgehalten werde.

Informationen zur Vital- und Tumorstatusrückmeldung
Anschließend erläuterte Dr. Frank Kauff, Wissenschaftlicher Referent in der Vertrauensstelle, dass die Frühjahrsrückmeldung zur Vital- und Tumorstatusrückmeldung in Kürze versendet werde. Diese beinhaltet erneut ein Sankey-Diagramm, das die Informationsströme der rückgemeldeten Daten veranschaulicht. Zur Weiterentwicklung der Datenrückmeldung lädt die Vertrauensstelle zu einem virtuellen Erfahrungsaustausch am 9. April 2025 ein.

Vorstellung der neuen Paketrückmeldung
Eyleen Mund, Teamleiterin Informatik der Vertrauensstelle, präsentierte die neuesten Entwicklungen im Bereich der Paketrückmeldung. Diese Rückmeldung erhalten Meldende seit September 2024. Die Rückmeldung bietet einen Überblick über die Qualität von Versicherungsangaben und medizinischen Daten eines Meldungspakets. Es sei geplant, die Datenrückmeldung weiter zu präzisieren, indem die Qualität von Einzelmeldungen konkreter ausgewiesen und Nachbesserungsbedarf deutlicher werde.

Datenqualität eingegangener Meldungen zu Lebertumoren
Carolin Kuhl, Teamleiterin Medizinische Dokumentation der Vertrauensstelle, stellte die Datenqualität von Krebsregisterdaten zu Lebertumoren vor. Sie betonte, dass die von den Behandlungseinrichtungen gemeldeten Daten zu Lebertumoren (C22.0) von guter Qualität seien. Gleichzeitig verwies sie auf die geltenden Meldefristen und bat darum, Meldungen innerhalb von zwölf Wochen nach dem Leistungsdatum an das Krebsregister zu übermitteln.

Klinische Aspekte zum hepatozellulären Karzinom
Im Anschluss ging Dr. med. Gunther Rexroth unter anderem auf die Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose von hepatozellulären Karzinomen ein. Er wies darauf hin, dass das hepatozelluläre Karzinom eine der wenigen Tumorerkrankungen ist, die sich ohne histologische Sicherung anhand der Bildgebung diagnostizieren lässt. Außerdem ging er ausführlich auf die klinischen Aspekte des hepatozellulären Karzinoms ein, die für die Tumordokumentation von Bedeutung sind.

Dokumentation von Lebertumoren
Schließlich thematisierte Carolin Kuhl die Tumordokumentation von Lebertumoren. Sie gab für jeden Meldeanlass entsprechende Dokumentationshinweise und informierte über die verschiedenen Klassifikationen, wie zum Beispiel den Child-Pugh-Score. Zudem sprach sie die transarterielle Chemoembolisation (TACE) an. Auf Nachfrage gaben einige Teilnehmende an, jede TACE als separate Therapie zu dokumentieren. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, weitere Dokumentationsfragen zu klären.

Datenqualität von hepatozellulären Karzinomen
Abschließend gaben Carolin Schmid und Ana Burgos-Gülcehre, beide tätig in der Landesauswertungsstelle, einen Überblick über Krebsregisterdaten zu hepatozellulären Karzinomen. Sie teilten mit, dass lediglich in rund 32 Prozent aller klinischen Tumorfälle Informationen zum Barcelona Clinic Liver Cancer Staging System (BCLC) vorliegen. Sie betonten, dass die Dokumentation von Klassifikationen und Staging wichtig seien, um unter anderem die Versorgungsqualität abbilden zu können.
Hintergrund
Hessisches Onkologiekonzept
Das UCT Frankfurt-Marburg leitet die AG Tumordokumentation. Informationen zum Hessischen Onkologiekonzept finden Sie auf der Website des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt-Marburg.