Herbstrückmeldung 2024 zum Vital- und Tumorstatus

Einrichtungen, die Meldungspakete übermitteln, haben die Herbstrückmeldung 2024 zum Vital- und Tumorstatus erhalten. Ab sofort beinhaltet sie ein individuelles Sankey-Diagramm, das die Datenherkunft und Informationsströme veranschaulicht.

Qualitätssicherung in der Krebsversorgung:
Datenkompetenz des Krebsregisters nutzen

Das Hessische Krebsregister empfängt kontinuierlich personenbezogene Informationen von Behandlungseinrichtungen, Gesundheitsämtern, Einwohnermeldeämtern und anderen Landeskrebsregistern. So melden Ärztinnen und Ärzte Daten zur Krebsdiagnose und -behandlung, Einwohnermeldeämter übermitteln geänderte Adressdaten und Gesundheitsämter senden Sterbeinformationen. Erfolgt die Krebsbehandlung auch in einem anderen Bundesland, tauschen die jeweiligen Landeskrebsregister untereinander Daten aus.

Die Vertrauensstelle prüft, codiert und registriert diese Daten und führt die „besten“ Informationen zu einem Krebsfall zusammen. Die sogenannten „Best-Of-Datensätze“ stellen eine hohe Datenqualität sicher. Im Krebsregister liegen damit wertvolle Informationen vor, die der Qualitätssicherung in der Krebsversorgung dienen und regelmäßig an die Behandlungseinrichtungen zurückgespiegelt werden.

Zweckorientierte Bereitstellung der Daten

Ein Beispiel für eine Datenbereitstellung ist die Vital- und Tumorstatusrückmeldung, die Meldende zweimal im Jahr von der Vertrauensstelle erhalten. Voraussetzung für die Datenbereitstellung ist, dass sie Meldungspakete über den WebUpload (WUP) melden. Diese Rückmeldung hat zum Ziel, Einrichtungen die Recherchearbeit bei der Nachverfolgung ihrer behandelten Patientinnen und Patienten zu erleichtern. So enthält die Rückmeldung unter anderem Informationen darüber, ob die Patientin bzw. der Patient lebt oder verstorben ist. Bei einem Todesfall wird neben dem Sterbedatum mitgeteilt, ob der Tod tumorbedingt war.

Die aufbereiteten Daten werden vor allem von Krebszentren genutzt, die vor einem Zertifizierungsverfahren stehen und Follow-up-Daten ihrer behandelten Patientinnen und Patienten nachweisen müssen. Zudem unterstützen die Informationen bei der einrichtungsinternen Qualitätssicherung der Krebsbehandlung. Anhand der Anforderungen der meldenden Einrichtungen sind die Inhalte und die Struktur der Vital- und Tumorstatusrückmeldung über die vergangenen Jahre zweckorientiert weiterentwickelt worden. Auch die Versandzeitpunkte der Rückmeldung richten sich nach den internen Abläufen in den Einrichtungen und werden bei Bedarf angepasst.

Neue Visualisierung zu den Daten- und Informationsströmen

Ab dem Herbst 2024 erhalten Meldende ergänzend zu der Vital- und Tumorstatusrückmeldung ein individuelles Sankey-Diagramm, das die Daten- und Informationsströme über die zurückliegenden Meldejahre veranschaulicht. Das Diagramm visualisiert mengenmäßig, zu welchem Meldejahr und aus welcher Datenquelle dem Krebsregister die aktuellste Information des Vitalstatus der Patientin bzw. des Patienten vorliegt. Zudem zeigt es die Anzahl der Personen auf, zu denen keine weiteren Informationen existieren und der Vitalstatus dem Krebsregister unbekannt ist.

Die unten stehende Visualisierung zeigt gesamthaft die Daten- und Informationsströme der Herbstrückmeldung 2024 auf. Der linke Datenknoten stellt die Anzahl der in dem jeweiligen Meldejahr erstmals an das Krebsregister gemeldeten Patientinnen und Patienten dar. Der mittlere Datenknoten führt auf, aus welchen Quellen das Krebsregister zu dieser Person weitere Daten erhalten hat. Der rechte Datenknoten gibt den Vitalstatus dieser Person an. Für Personen, zu denen keine weiteren Informationen vorliegen, gilt der Status „unbekannt“.

Erklärungen zum Sankey-Diagramm

Das Sankey-Diagramm enthält folgende Knoten:

1. Meldejahr (linker Knoten):
Anzahl der in diesem Jahr erstmals von Meldenden neu an uns gemeldeten Patientinnen und Patienten. Für Personen, zu denen Meldende in mehreren Jahren Daten geliefert haben, wird hier nur das erste der dargestellten Jahre berücksichtigt.

2. Datenquellen (mittiger Knoten):
Hier ist aufgeführt, aus welchen Quellen wir zu dieser Person nach der Erstmeldung weitere Daten erhalten haben. Wenn zu einer Person Daten aus mehreren Quellen verfügbar sind, so wird nur die erste Datenquelle gezählt.

  • "Informationen aus Einwohnermeldeämtern“:
    Namens-, Adress- und Sterbedaten
  • "aus anderen Krebsregistern“:
    Behandlungsdaten aus einem anderen Bundesland
  • „aus anderen Behandlungseinrichtungen“:
    Meldungen von anderen hessischen Ärztinnen und Ärzten
  • „aus eigenen Meldungen Ihres Hauses“:
    Informationen aus den getätigten Meldungen der eigenen Einrichtung
  • „keine weitere Meldung“:
    kein weiterer Meldungseingang

3. Vitalstatus (rechter Knoten):
Aktuellste Information (Vitalstatus) zur Patientin bzw. zum Patienten

Aus der Angabe "unbekannt“ geht hervor, dass dem Krebsregister zu einigen Patientinnen und Patienten keine weitere Meldung vorliegt. Durch die fehlenden Informationen im Datenbestand kann das Krebsregister somit keine Aussage über deren Vitalstatus treffen. Die fehlenden Informationen sind unter anderem damit zu begründen, dass andere Einrichtungen noch nicht oder nicht vollständig ihrer Meldetätigkeit nachgekommen sind. Durch die ausbleibenden Meldungen von einigen hessischen Ärztinnen und Ärzten gehen damit anderen Einrichtungen wertvolle Informationen für ihre Tätigkeit verloren.

Meldetätigkeit in Hessen steigt

Das Diagramm bietet auch Aufschluss über die insgesamt vorliegende Datenbasis im Krebsregister. So wird aus der Breite des Datenquellen-Knotens „Meldungen aus anderen Behandlungseinrichtungen" deutlich, dass die meisten Informationen in der Vital- und Tumorstatusrückmeldung auf aktuelle Meldungen hessischer Ärztinnen und Ärzte zurückzuführen sind. Das bedeutet einerseits, dass die Meldetätigkeit in Hessen in der Regel über die zurückliegenden Jahre kontinuierlich gestiegen ist. Anderseits heißt es, dass die Meldungen von Ärztinnen und Ärzten – im Vergleich zu den anderen Datenquellen – die aktuellsten Informationen im Datenbestand darstellen. Damit wird die aktivere und regelmäßigere Meldetätigkeit der hessischen Einrichtungen anhand der Visualisierung sichtbar.

Ihre Fragen

Das Team der Vertrauensstelle steht Ihnen gerne bei Fragen zur Vital- und Tumorstatusrückmeldung und zum Sankey-Diagramm zur Verfügung.

Infohotline

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069 5660876-0Mo.–Do. von 8 bis 16 Uhr;
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