Hessische Zentren in der Onkologie

Um eine flächendeckende klinisch-epidemiologische Krebsregistrierung dauerhaft zu erreichen, ist die enge Vernetzung mit den Krebszentren unerlässlich. Auf dieser Seite informieren wir Sie über die verschiedenen Arten von Krebszentren und geben Ihnen einen Überblick über die Kooperationen im aktuellen Meldejahr.

Zentren in der Onkologie

Für ein zielgerichtetes und geplantes Vorgehen im Kampf gegen Krebserkrankungen ist im Jahr 2008 der Nationale Krebsplan initiiert worden. Darin wurden mehrere Handlungsfelder definiert und konkrete Ziele festgelegt. Eines davon befasst sich mit der Zertifizierung von onkologischen Behandlungseinrichtungen. Krebsbetroffene sollen laut dem Nationalen Krebsplan eine qualitativ hochwertige Therapie in zertifizierten Zentren erhalten, die wohnortnah erreichbar sein sollen.

Zertifizierte Zentren sind "ein Netz von qualifizierten und gemeinsam zertifizierten, multi- und interdisziplinären, transsektoralen und ggf. standortübergreifenden Einrichtungen (Krankenhäuser, vertragsärztliche Versorgung und Rehabilitationseinrichtungen), die, sofern fachlich geboten, möglichst die gemeinsame Versorgungskette für Betroffene abbilden." [Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) (2018): Jahresbericht 2018 der zertifizierten Onkologischen Zentren, Seite 6. Berlin.]

Zertifizierungsstufen

Es werden drei Zertifizierungsstufen (siehe Abbildung) unterschieden. Je höher die Stufe ist, desto größer ist das versorgte Einzugsgebiet.

3-Stufen-Modell der onkologischen Versorgung in Deutschland
3-Stufen-Modell der onkologischen Versorgung

Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) (2018): Jahresbericht 2018 der zertifizierten Onkologischen Zentren, S. 6. Berlin.

  1. Organkrebszentren (Center, C) sind auf ein Organ oder ein Fachgebiet spezialisierte Zentren und stellen flächendeckend die Behandlung von häufigen Tumorentitäten sicher.
  2. Onkologische Zentren (Cancer Center, CC) erstrecken sich auf mehrere Organe/Fachgebiete und haben einen höheren Grad an Spezialisierung, da dort die Expertise für mehrere und seltene Erkrankungen gebündelt wird.
  3. Onkologische Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center, CCC) sind Zentren mit Forschungsschwerpunkten und fokussieren die Entwicklung innovativer Therapien und Etablierung neuer Standards.

Zertifizierung und Kooperationsvereinbarung

Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) nimmt die Zertifizierung der Zentren vor. Für die dauerhafte Qualitätssicherung müssen die Zentren jährlich nachweisen, dass sie die Anforderungen erfüllen. Der Nachweis erfolgt über einen standardisierten Erhebungsbogen und enthält auch Kriterien, die die Zusammenarbeit mit den Krebsregistern betreffen, wie die zeitnahe Datenübermittlung nach Abschluss der Primärtherapie oder die kontinuierliche und vollständige Datenübermittlung an das Krebsregister.

Kooperationsbestätigung in Hessen

In § 65c SGB V ist die Zusammenarbeit zwischen den Zentren in der Onkologie und den klinischen Krebsregistern gesetzlich verankert. Ob diese Zusammenarbeit erfolgt, wird im Rahmen der Zertifizierung durch die DKG abgefragt:

In den Erhebungsbögen (i. d. R. in Kapitel 10) wird der Nachweis einer Kooperationsvereinbarung mit dem zuständigen § 65c-Krebsregister gefordert. In Hessen wird eine Kooperationsbestätigung ausgehändigt, welche von der DKG einem Nachweis gleichgestellt ist. Der Gültigkeitszeitraum ist auf ein Jahr begrenzt. Alle hessischen Organkrebszentren, welche die Zertifizierungsanforderungen an die Krebsregistermeldung erfüllen, erhalten eine Kooperationsbestätigung.

Siegel für kooperierende Organkrebszentren

Kooperierende Organkrebszentren erhalten seit dem Jahr 2022 ein Siegel für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Es wird neben der Kooperationsbestätigung ausgestellt und über einen Download-Link in verschiedenen Formaten und Farben zur Verfügung gestellt. Kooperierende Zentren dürfen das Siegel für die eigene Website und andere Medien nutzen.

Zeichen der Zusammenarbeit

Siegel für Organkrebszentren 2023

Siegel für das Meldejahr 2023

Organkrebszentren erhalten das Siegel als sichtbare Anerkennung für ihre Mitarbeit in der onkologischen Versorgungsforschung durch regelmäßige Meldung epidemiologischer und klinischer Daten gemäß § 4 des Hessischen Krebsregistergesetzes. Wir danken allen Zentren für ihre aktive Meldetätigkeit.

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Interaktive Karte:
Kooperationen im Meldejahr 2023

Die Ausstellung einer Kooperationsbestätigung ist von verschiedenen Kriterien abhängig. Für das Meldejahr 2023 wurden diese Kriterien von vielen Organkrebszentren erfüllt. Auf der nachfolgenden Karte sehen Sie, welches Zentrum mit dem Hessischen Krebsregister kooperierte.

Bitte vergrößern Sie die Karte für die vollständige Darstellung der kooperierenden Organkrebszentren. Sie können die Karte vergrößern oder verkleinern sowie nach Tumorart oder Registrierungsnummer der OncoMap (Deutsche Krebsgesellschaft) durchsuchen.

Beschreibung dieses interaktiven Elements

Interaktive Karte "Kooperation mit den hessischen Organkrebszentren". Das Bundesland Hessen ist in sechs Regionen aufgeteilt. Diese Regionen stellen die hessischen Versorgungsgebiete "Darmstadt", "Frankfurt-Offenbach", "Fulda-Bad Hersfeld", "Gießen-Marburg", "Kassel" und "Wiesbaden-Limburg" dar. Die Organkrebszentren, die mit dem Hessischen Krebsregister kooperieren, sind mit einem Symbol abgebildet. Bei Klick auf ein Symbol öffnet sich ein Fenster mit näheren Informationen zu dem ausgewählten Organkrebszentrum. Es enthält Angaben zu seinem Namen, seiner Registrierungsnummer, seiner Anschrift und welches Organ es behandelt. In jedem Versorgungsgebiet gibt es kooperierende Organkrebszentren.

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