Aufgaben des Hessischen Krebsregisters innerhalb der nationalen und internationalen Gesundheitsberichterstattung sowie Unterstützung der Forschung

Das Hessische Krebsregister veröffentlicht regelmäßig Daten zu Krebs in der hessischen Bevölkerung und der hessischen Versorgungssituation. Zusätzlich werden auch Daten für die deutschlandweite und internationale Gesundheitsberichterstattung sowie für die Krebsforschung zur Verfügung gestellt.

Ein gesetzlicher Auftrag

Zwei wesentliche Ziele des Hessischen Krebsregisters sind die Gesundheitsberichterstattung sowie die Bereitstellung von Daten für Forschung und Wissenschaft im Rahmen des gesetzlichen Auftrags (§1 (2) Hessisches Krebsregistergesetz). In diesem Artikel fassen wir zusammen, wie die im HKR registrierten Daten für die Gesundheitsberichterstattung verwendet und veröffentlicht werden und für welche externen (öffentlichen) Institutionen wir die Daten zur Verfügung stellen.

Unsere eigene Gesundheitsberichterstattung und Bereitstellung von Daten

Grundsätzlich werden die von hessischen Ärztinnen und Ärzten gemeldeten Daten in der Landesauswertungsstelle des Hessischen Krebsregisters ausgewertet und in Krebsberichten sowie auf unserer Webseite für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Alle bisherigen Berichte und Veröffentlichungen des Hessischen Krebsregisters können Sie hier einsehen und herunterladen.

Unterstützung der nationalen und internationalen Gesundheitsberichterstattung

Zur Unterstützung der nationalen und internationalen Gesundheitsberichterstattung liefert das Hessische Krebsregister regelmäßig Daten an Institutionen wie das Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch-Institut (RKI), das Europäische Netzwerk von Krebsregistern (European Network of Cancer Registries, ENCR) und die Internationale Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer, IARC).

Die jährliche Datenübermittlung an das ZfKD am RKI ist durch das Bundeskrebsregisterdatengesetz (§5 BKRG) geregelt und für alle deutschen Landeskrebsregister verpflichtend. Bisher wurden ausschließlich Daten der epidemiologischen Krebsregistrierung zu Neuerkrankungen und Sterbefällen bereitgestellt. Im Jahr 2023 hat das Hessische Krebsregister zum ersten Mal zusätzlich Daten der klinischen Krebsregistrierung geliefert, welche neben Informationen zu Diagnose- und Sterbedaten zusätzlich Informationen über die Behandlung und den Verlauf der Patientinnen und Patienten beinhalten. Das ZfKD veröffentlicht bislang die epidemiologischen Daten deutschlandweit im regelmäßig erscheinenden Bericht „Krebs in Deutschland“, welcher sowohl als Druckversion, als auch online verfügbar ist. Zudem werden die aktuellsten Daten in einer Online-Datenbank bereitgestellt, in welcher interessierte Personen eigene Abfragen zum Krebsgeschehen in Deutschland ausführen können. Diese Daten werden außerdem in weiteren nationalen Projekten wie dem GEKID-Länderatlas (Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland) verwendet. Des Weiteren wird das ZfKD zukünftig nicht nur epidemiologische, sondern ebenfalls klinische Krebsregisterdaten für die Forschung und Wissenschaft zur Verfügung stellen. Zusätzlich zu der Bereitstellung der klinischen Krebsregisterdaten wird das ZfKD in Zukunft auch Auswertungen zur Früherkennung, Behandlung und Nachsorge von Krebserkrankungen in seinen regelmäßig erscheinen Berichten veröffentlichen.

Auch für internationale Institutionen wie das ENCR und die IARC stellt das Hessische Krebsregister auf Grundlage des Hessischen Krebsregistergesetz (§1 (3) HKRG) Daten bereit. In Zusammenarbeit mit dem Joint Research Centre der Europäischen Kommission stellt das ENCR europaweite Daten zu Krebserkrankungen auf der Webseite des Europäischen Krebsinformationssystems (European Cancer Information System, ECIS) für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung. Auf seiner Webseite bietet ECIS Auswertungen und grafische Darstellungen zur Inzidenz, Mortalität und dem Überleben von Krebspatientinnen und -patienten in Europa. Neben der Veröffentlichung von Monographien über das Krebsrisiko von Chemikalien und weiteren Faktoren führt die IARC eigene, weltweite epidemiologische Studien über Krebs durch. Dazu gehört auch die regelmäßig aktualisierte Publikation „Cancer in Five Continents, CI5“, welche internationale Daten zur Krebsinzidenz zusammenfasst. Die IARC zeigt außerdem auf der Webseite des „Global Cancer Observatory“ das weltweite Krebsgeschehen anhand verschiedener Visualisierungen.

Es gibt somit zahlreiche Informationsquellen, um sich über das Krebsgeschehen in Hessen, in Deutschland und international zu informieren. Das Hessische Krebsregister trägt seinen Teil zur Krebsberichterstattung und Krebsforschung bei. Die Möglichkeit mit hessischen Daten regionale und internationale Vergleichsanalysen der onkologischen Versorgung durchführen zu können, trägt langfristig dazu bei, gesundheitspolitische Strategien zu entwickeln, um die Prävention und Behandlung von Krebserkrankungen zu verbessern.

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Dr. med. Soo-Zin Kim-Wanner<br>

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