Erste regionale Qualitätskonferenz zu kolorektalen Tumoren

Am 04. Dezember 2019 fand in Gießen die erste regionale Qualitätskonferenz des Hessischen Krebsregisters zu kolorektalen Tumoren statt. Gemeinsam mit den Meldenden der Region Gießen/Marburg wurden Analysen zur Datenqualität sowie erste klinische Auswertungen diskutiert.

Auftakt der regionalen Qualitätskonferenzen

Zur Nutzung und Stärkung etablierter regionaler Strukturen konnte am 04.12.2019 die Auftaktveranstaltung der regionalen Qualitätskonferenzen des Hessischen Krebsregisters in das 10. Treffen des Lenkungsausschusses des Hessischen Onkologiekonzeptes in der Region Gießen/Marburg eingebettet werden. Neben den regionalen Beteiligten des Hessischen Onkologiekonzeptes waren hierzu alle Meldenden der Region eingeladen, die Betroffene mit kolorektalen Tumoren behandeln und diese an das Hessische Krebsregister melden. Zur Vorbereitung der regionalen Qualitätskonferenz erhielten die Meldenden der Region individuelle Rückmeldeberichte zu kolorektalen Tumoren. Hierin wurden zu ausgewählten Parametern die Daten der jeweiligen Einrichtung denen der übrigen Region gegenübergestellt.

Die etwa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten einen Überblick über derzeitige und zukünftige Herausforderungen in der Versorgung onkologischer Patientinnen und Patienten. Hierbei spielen die regionalen Qualitätskonferenzen eine wichtige Rolle in der Analyse von Versorgungsstrukturen und der Verbesserung der Qualität medizinischer Behandlungen. Zur Beurteilung der Validität der Auswertungen ist eine Prüfung der im Krebsregister eingegangenen Meldungen unabdingbar.

Regionale Meldungsqualität und Versorgungssituation

Im ersten Teil der Konferenz wurden die derzeit im Aufbau befindlichen Projekte des Meldeportals und der regionalen Koordinatoren vorgestellt, wodurch die Tumordokumentation in den verschiedenen Regionen Hessens abhängig von den lokalen Gegebenheiten und bestehenden Strukturen zielgerichtet ausgebaut und gefördert werden soll. Hierbei entwickelte sich eine angeregte Diskussion um Maßnahmen zur Verbesserung der Meldeaktivität und vereinfachten Übermittlung von Meldungen über das elektronische Meldeportal, um Vollzähligkeit und Vollständigkeit der Meldungen zu erhöhen.

Im weiteren Teil wurden anhand von Auswertungen grundlegender tumorbeschreibender Merkmale sowie der vorliegenden Daten zu Behandlungen derzeitige Stärken und Schwachstellen im Datenbestand aufgezeigt. Es wurde deutlich, dass nur durch eine lückenlose Dokumentation der behandelten Fälle eine Qualitätssicherung medizinischer Leistungen vollumfassend möglich wird. Erste klinische Auswertungen zur Behandlung mit einem Fokus auf operative Therapien konnten veranschaulichen, dass Krebsregisterdaten bereits in der Aufbauphase der klinischen Krebsregister einen wertvollen Beitrag zur Analyse der onkologischen Versorgung leisten.

Das Treffen wurde mit dem Fachvortrag „Virtuelles Tumorboard: Resektabilität von Lebermetastasen bei kolorektalem Karzinom“ von Dr. Martin Reichert und PD Dr. Andreas Hecker (Uniklinikum Gießen) beendet, der inhaltlich an die klinischen Auswertungen des Hessischen Krebsregisters anknüpfte.

Die als ärztliche Fortbildung anerkannte Veranstaltung wurde von Dr. Wolfgang Blau (Uniklinikum Gießen) organisiert und moderiert.

Zukünftig sollen interdisziplinär und einrichtungsübergreifend stattfindende regionale Qualitätskonferenzen zu einem Instrument weiterentwickelt werden, das die Qualität der onkologischen Versorgung von Patientinnen und Patienten in den einzelnen Regionen Hessens evaluiert und verbessert.

Im nächsten Schritt sollen die regionalen Qualitätskonferenzen auf weitere Regionen Hessens ausgedehnt sowie regionale und landesweite Qualitätskonferenzen für weitere Entitäten gemeinsam mit den Meldenden erarbeitet werden.

Weitere Informationen zu den regionalen Qualitätskonferenzen finden Sie auf folgender Seite: Regionale Qualitätskonferenzen

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Dr. Katharina Bernhardt<br>

Dr. Katharina Bernhardt
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