Hinweise zur TNM-Klassifikation

Die TNM-Klassifikation dient der Beschreibung der anatomischen Ausbreitung einer Tumorerkrankung. Sie ergibt sich aus dem Status des Primärtumors, der regionären Lymphknotenmetastasen und der Fernmetastasen. Auf dieser Seite geben wir Ihnen Hinweise zur Dokumentation des TNM.

TNM-Klassifikation

Das TNM-System ist ein Klassifikationssystem, das die Ausdehnung von Tumorerkrankungen anhand der Größe und Ausbreitung des Primärtumors (T), der regionären Lymphknotenmetastasen (N) und der Fernmetastasen (M) beschreibt. Für jede Tumorentität existieren eigene Kriterien, die von der Union for International Cancer Control (UICC) herausgegeben und regelmäßig aktualisiert werden.

Die zulässigen T-, N- und M-Werte sowie die zugrunde liegenden Anwendungsregeln sind in der aktuell gültigen TNM-Auflage zu finden.

Nicht für alle Tumorerkrankungen ist ein TNM definiert. Die Gültigkeit ist jeweils auf der ersten Kapitelseite unter „Regeln zur Klassifikation“ erläutert. Bei Neubildungen des Zentralnervensystems oder des hämatopoetischen Systems ist kein TNM definiert. Zudem kann es vorkommen, dass der TNM nur für festgelegte Morphologien gilt. Zum Beispiel ist ein TNM beim Prostatakarzinom nur bei Adenokarzinomen zulässig (TNM 8, 1. korrigierter Nachdruck 2020, S. 245).

Weitere Klassifikationen

Für Krebserkrankungen, die nicht im TNM erwähnt sind, kann eventuell eine andere Klassifikation relevant sein und dokumentiert werden. Eine aktuelle Übersicht finden Sie auf dieser Seite:

Klinischer und pathologischer TNM

Klinischer TNM

Die klinische TNM-Klassifikation (TNM/cTNM) ist bei allen nach TNM zu klassifizierenden Tumoren erforderlich. Die klinische prätherapeutische Klassifikation ist wichtig für die Auswahl und Bewertung der Therapie. Sie basiert auf den Befunden, die vor der Behandlung erhoben wurden. Die Befunde ergeben sich aus klinischen Untersuchungen, bildgebenden Verfahren, Endoskopien, Biopsien, chirurgischen Explorationen und anderen relevanten Untersuchungen (TNM 8, 1. korrigierter Nachdruck 2020, S. 5).

Die klinische TNM-Klassifikation hat besondere Relevanz

  • bei Tumoren, die neoadjuvant vorbehandelt werden (z. B. durch Bestrahlung, (Radio-)Chemotherapie oder Hormontherapie) und
  • bei Tumoren, deren Behandlung keine operative Therapie vorsieht und bei denen folglich auch keine pathologische TNM-Klassifikation (pTNM) zu erwarten ist.

Es gibt auch bösartige Neubildungen, bei denen nach der aktuellen TNM-Auflage kein cTNM vorgesehen ist. Dazu gehören beispielsweise Melanome und Hodentumoren (TNM 8, 1. korrigierter Nachdruck 2020, S. 186, 250). Ein cTNM ist nicht zu erwarten, wenn eine Operation gleichzeitig der Diagnosestellung dient. In solchen Fällen ist bei den Meldeanlässen "Diagnose" oder "Operation" der pathologische TNM (pTNM) zu dokumentieren.

Pathologischer TNM

Die pathologische TNM-Klassifikation (pTNM) ist bei allen nach TNM zu klassifizierenden Tumoren erforderlich, die reseziert wurden.

Die postoperative histopathologische Klassifikation wird für die Indikation zur adjuvanten Therapie verwendet und liefert zusätzliche Daten, um die Prognose abzuschätzen. Bei dieser Klassifikation wird der vor der Behandlung festgestellte Befund ergänzt oder abgeändert (TNM 8, 1. korrigierter Nachdruck 2020, S. 5).

Hinweise zum TNM

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