AG Tumordokumentation des Hessischen Onkologiekonzeptes – erste Sitzung im Jahr 2022
Am 30. März 2022 standen Leukämien im Mittelpunkt der Sitzung der Arbeitsgruppe Tumordokumentation des Hessischen Onkologiekonzeptes.
Schwerpunkt der ersten Sitzung im Jahr 2022:
Dokumentation von Leukämien
Mit dem Hessischen Onkologiekonzept (HOK) legte das Land einen Grundstein für eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe Krebsversorgung von Patientinnen und Patienten in Hessen. Dadurch sind heute Krebszentren, Krankenhäuser und Niedergelassene in den hessischen Versorgungsgebieten langjährig miteinander vernetzt.
Dr. Gunther Rexroth, Ärztlicher Leiter der Vertrauensstelle, begrüßte die Teilnehmenden zur ersten Sitzung der AG Tumordokumentation im Jahr 2022. Im Einführungsvortrag wurde am Beispiel der Leukämien deutlich, wie schnell sich die onkologischen Therapieoptionen heute fortentwickeln: Während vor 40 Jahren die chronisch myeloische Leukämie (CML) noch eine 10-Jahres-Überlebensrate von 8 % aufwies, liegt diese heute bei 92 %. Anteil daran haben vor allem die molekulargenetische Aufklärung der Tumor-Pathogenese, die Charakterisierung von Leukämie-Subtypen und die daraus folgende Individualisierung der Therapie.
Mit dem neuen bundeseinheitlichen onkologischen Basisdatensatz, der im Oktober 2022 eingeführt wird, werden vor allem auch bei den hämatologischen Neoplasien zunehmend Informationen zu Biomarkern in die Krebsregistrierung eingehen. Auf den damit verbundenen Mehraufwand bei der Dokumentation wurden die Teilnehmenden einerseits eingestimmt. Andererseits wurde ihnen verdeutlicht, dass eine umfassendere Tumordokumentation in Zukunft auch viel verlässlichere Aussagen zur Tumortherapie zulassen wird. Mit der für 2023 anstehenden Novelle des Hessischen Krebsregistergesetzes soll – in dem durch die Datenschutzrichtlinien vorgegebenen Rahmen – der Zugriff auf die gespeicherten Krebsregisterdaten für meldende und wissenschaftliche Einrichtungen erleichtert werden. Der Austausch der onkologischen Einrichtungen mit dem Hessischen Krebsregister soll zu mehr Transparenz, Verständnis bestehender Vorgaben und praxisnaher Nutzung der Registerdaten führen.
Anschließend behandelte Carolin Luh (Vertrauensstelle) in ihrem Vortrag die aktuell gültigen Dokumentationsregeln für Leukämien. Carolin Schmid (Landesauswertungsstelle) stellte schließlich die im Hessischen Krebsregister vorliegenden Daten zum Thema "Leukämien" vor. Es wurde deutlich, dass sich die hessische Onkologie auch im internationalen Vergleich nicht verstecken muss. Abschließend wurde, wie in jeder Veranstaltung der AG Tumordokumentation, die aus dem Publikum eingegangenen Dokumentationsfragen beantwortet.
Vorträge
Vortrag "Dokumentationsempfehlungen bei Leukämien"
Mrz. 2022. Carolin Luh (Vertrauensstelle)Diskussion "Beantwortung von gesammelten Fragen aus den Einrichtungen"
Mrz. 2022. Carolin Luh (Vertrauensstelle)Hintergrund
Hessisches Onkologiekonzept
Das UCT Frankfurt-Marburg leitet die AG Tumordokumentation. Informationen zum Hessischen Onkologiekonzept finden Sie auf der Website des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt-Marburg.